Einzelknochen in eisenzeitlichen Fundplätzen West- und Mitteleuropas: Eine Musteranalyse mittels Korrespondenzanalyse und vorgeschalteter bayesscher Modellierung

Zusammenfassung

Dieser Beitrag untersucht die Behandlung menschlicher Überreste in eisenzeitlichen Siedlungen, Heiligtümern und Oppida mittels Korrespondenzanalyse und einem vorgeschalteten bayesschen log-linearen Modell. Die Imputation fehlender Werte ermöglicht die gleichzeitige Analyse von Datensätzen, die ansonsten schwer miteinander vergleichbar gewesen wären. Das Modell und die anschließende Korrespondenzanalyse zeigt die selektive Deponierung von Schädelknochen in Siedlungen und postkranialen Knochen in Heiligtümern und Oppida. Die Korrespondenzanalyse trennt dabei auf der ersten Achse nach Robustizität der Knochen, jedoch in weiteren Dimensionen auch nach unterschiedlichen Selektionsmechanismen. Die Verwendung von Kredibilitätsellipsen ermöglicht eine differenzierte Darstellung und hilft, signifikante von weniger signifikanten Mustern zu trennen. Zukünftige Forschungen sollten sich vermehrt mit der Untersuchung der Knochen selbst befassen, wofür insbesondere naturwissenschaftliche Methoden in Betracht kommen.

Abstract

This paper analyses the treatment of human remains in Iron Age settlements, sanctuaries and oppida using correspondence analysis together with a Bayesian log-linear model. The imputation of missing values enables the simultaneous analysis of data sets that would otherwise have been difficult to compare. The model and the subsequent correspondence analysis show the selective deposition of cranial bones in settlements and post-cranial bones in sanctuaries and oppida. The correspondence analysis separates on the first axis according to the robustness of the bones, but in further dimensions also according to different selection mechanisms. The use of credibility ellipses enables a differentiated visualization and helps to separate significant from less significant patterns. Future research should focus more on the study of the bones themselves, using scientific methods in particular.